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Of Swine and Men

The German language has a plethora of sayings drawing comparisons with pigs. Crazy driving? You drive “like a singed pig”. You threw a party and nobody came? “Not a swine was there”. You go wild and have crazy fun? “You let the hog out”!

What else can this signify but a major influence of said animal on German culture? So it probably shouldn’t come as such a surprise that one of the first ever German comics had for its main character … exactly.

When Ludwig Emil Grimm set his mind to drawing a story about “the especially loving and peculiar pig from Ihringshausen”, not even the notorious brevity of an average pig’s lifespan – potentially quite a threat to storytelling – could deter him. Sure, realistically, it’s hard to avoid death by slaughter when narrating the life of a domestic pig  – but why let this get in the way of a good story?

So with a pointed pen and a lot of black humor, he went on to describe the life of a swine from the stable to the grave, or, well, local butcher … and beyond! Terminating only in what just might be the first ever autobiographical account by a pig in literature (post-mortem, too). The result? A story that’s as absurd as it is amusing, with beautifully executed, amazingly detailed drawings proving Grimm to have been not only a master of his craft but also a keen observer of his contemporaries’ foibles and quirks.

Once the hog is slaughtered and every single part from its ears to its hoofs turned into mountains of delicacies, us modern readers cannot help but make the comparison with the way we consume meat today. While of course even back in Grimm’s days not every swine was deserving of a comparable sendoff as the pig from Ihringshausen, which was famously especially peculiar, meat definitely was treated much more like a special luxury, and the animal providing it with considerable respect.

So it made sense that we celebrated the release of the book with a barbecue with our friends from Meine kleine Farm, the “online butchery” with a mission: Happier pigs, happier farmers, happier eaters, better food. If people realise what, no, who they eat, they’ll support farmers that take good care of their animals. Resulting in a quality of meat that will then again benefit the consumer. Less meat, more respect!

We’re pretty sure the Sau from Ihringshausen would approve.

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Comics und Buchrollen

Was ist ein Comic? Wo fängt das Medium an und wo hört es auf? Die einen erkennen bereits in steinzeitlichen Höhlenmalereien die ersten Belege der Comickunst, für andere ist Wilhelm Busch der Gründervater des Comics – und dazwischen liegt eine riesige Spanne mit unzähligen Möglichkeiten. Doch all diese Fragen brauchen uns an dieser Stelle nicht weiter zu beschäftigen, denn was sich mit einiger Sicherheit festhalten lässt, ist, dass der moderne Comic, wie wir ihn heute kennen, seinen Ursprung in amerikanischen Tageszeitungen hatte.

Da Comics in den Tageszeitungen anfangs immer eine unterhaltende und vor allem komödiantische Komponente besaßen, gerieten sie schnell in die Ecke für „Schund” und „Kinderkram“. Natürlich sind sie viel mehr als das – trotzdem blieb dem Medium in Deutschland die Anerkennung, gerade im Vergleich zu Frankreich, Japan und den USA, verwehrt. Es gibt Comics, die sich mit wichtigen kulturellen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen, den Lesern etwas beibringen, neue Perspektiven aufzeigen, Wissen und Werte vermitteln, Fragen aufwerfen oder auch einfach nur gute Freunde gegen die Langeweile werden. Egal ob heldenhaft, abenteuerlich, lustig, politisch, lehrreich, emotional, gruselig, dokumentarisch oder philosophisch; jedes Thema hat seine Daseinsberechtigung und erst diese Vielfalt verleiht dem Medium seine Tiefe.

Obwohl sich der Comic bereits Ende des 20. Jahrhunderts als eigenständige Medienform etabliert hatte, gelang es ihm nicht vollends, das Label der Schundliteratur abzustreifen. Unterstützung im Streben nach Anerkennung erhielt der Comic unerwartet aus einer ganz anderen Richtung: dem Film. Denn das Aufkommen der zahlreichen Comicverfilmungen lieferte dem Medium eine neue Aufmerksamkeit. Ein entscheidendes Puzzleteil dieses Umdenkens war sicherlich Christopher Nolans „The Dark Knight“ (2008), der auf der Liste der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten Platz 26 belegt (Stand: 22. September ’16).

Dass auch technische Entwicklungen die Genese des Comics beeinflussten, thematisierte Scott McCloud, selber Comic-Künstler und -Theoretiker, um die Jahrtausendwende mit seinem Werk „Comics neu erfinden“. In der zunehmenden Verbreitung des Heimcomputers und mit dem Aufkommen des Internets sah er das Potenzial neuer Gestaltungsfreiheit und etablierte den Begriff der „unendlichen Leinwand“; womit es ihm vor allem um digitale Comics ging. Durch den Heimcomputer war damals eine neue Art des Lesens angebrochen, die heute selbstverständlich ist, denn die Nutzer der Websites mussten nun „scrollen“, um sie zu lesen. Und wenn es möglich war, Websites auf diese Art zu gestalten, wieso dann nicht auch Comics? Ein Gedanke, der Scott McCloud zur „unendlichen Leinwand“ inspirierte. Die Vielfalt des Comics setzte sich also nicht mehr nur inhaltlich fort, sondern fand auch in der Auseinandersetzung mit den Grenzen des Formats statt.

Ein Künstler, der das Format der „unendlichen Leinwand“ besonders beherzigt hat, ist Daniel Lieske. Mit seiner digitalen Graphic Novel „Wormworld Saga“ (die er kostenlos zugänglich gemacht hat) setzte er praktisch dort an, wo Scott McClouds Theorie hindeutete – ein Comic, der das gängige Format aufbricht und durch seine unendlich anmutende Gestaltung im Lesefluss nicht unterbrochen wird.

Für den Comic ist also die Stunde der Freiheit angebrochen. Das Medium entwächst nicht nur dem ohnehin schon immer falsch gesetzten Label „Kinderkram“, es drängt förmlich in die Richtung der neuen Ideen und Ansprüche, der Freiheit im Denken, der neuen Plots und unverbrauchten Formate. Das gefällt uns natürlich. Und was bietet sich da mehr an, als die neuen digitalen Freiheiten auch physisch umzusetzen? Also arbeiten wir schon seit einiger Zeit an unserem ersten Comic, natürlich nicht alleine, sondern in Persona von Paul Rietzl. Im Herbst erscheint dann sein Werk „Shipwreck“ bei Round not Square als erster Comic auf Buchrolle; mehr dazu gibt es bald. Eine gewisse Aufregung lässt sich an dieser Stelle nicht leugnen und wir geben zu, dass wir mit unseren Buchrollen vielleicht noch ein Stück weit von unendlich entfernt sind – aber mindestens genauso fern sind wir dem gewöhnlichen DIN A4-Format.

Unter den folgenden Links könnt ihr Paul Rietzl folgen und euch jetzt schon Eindrücke zu seinen Arbeiten verschaffen:
Pauls Website | Paul bei Facebook | bei Twitter | bei Tumblr | und Behance