Beschreibung
Länge: 9 m
Höhe: 20 cm
Cover: Buchleinen mit eingebetteten Magneten
Sprache: Deutsch
Alle Bücher werden auf Bestellung gefertigt. Die Produktionsdauer kann vor dem Versand bis zu zwei Tage betragen
„Ohne Titel“ - Die bisher unveröffentlichte Comic-Rolle des Meisters Volker Kriegel
„Männchen malen und Jazz spielen“ – so fasste Volker Kriegel einmal sein Schaffen zusammen. Er untertrieb natürlich maßlos: Kriegel brillierte als Schriftsteller, Cartoonist und weltberühmter Musiker. Geboren 1943 in Darmstadt, wuchs Kriegel in Wiesbaden auf und lernte autodidaktisch Gitarre. Noch als Oberschüler nahm er 1963 mit seinem Trio beim Deutschen Amateur-Jazz-Festival in Düsseldorf teil und wurde „Bester Nachwuchsgitarrist“. Zur selben Zeit veröffentlichte er erste Cartoons in Schülerzeitungen und in der Illustrierten Revue. Nach dem Abitur begann Kriegel in Frankfurt ein Soziologiestudium, u.a. bei Theodor W. Adorno.
Vom Jazzrock...
Zur gleichen Zeit kam es zu ersten Kontakten zur Frankfurter Jazzszene um Albert und Emil Mangelsdorff. Das Studium brach Kriegel nach dem Vordiplom ab und widmete sich ganz der Musik: Er begann seine Karriere als Gitarrist und Komponist und feierte bald internationale Erfolge, nicht zuletzt als Gründungsmitglied des United Jazz + Rock Ensembles. Heute gilt Kriegel als Pionier des Jazzrocks. Bis 1972 war er u.a. Mitglied des Dave Pike Sets, danach Leiter eigener Gruppen (Spectrum, Mild Maniac Orchestra etc.)
... zum erfolgreichen Karikaturist
Ende der 1970er Jahre besann sich Volker Kriegel auf „leisere, stillere Varianten des Erfindens“ zurück, wie er es selbst beschrieb, und wandte sich wieder vermehrt dem Zeichnen und Schreiben zu. 1982 erschienen Kriegels erste zwei eigenen Bücher: „Der Rock’n’Roll-König“, ein wunderbares Musik-Märchen mit Illustrationen über einen Gitarre spielenden König, der aus Liebe zum Rock’n‘Roll und einer schönen Müllerstochter die Republik ausruft; darauf folgte das Cartoon-Buch „Hallo und andere wahre Geschichten“, eine Sammlung aus Bildergeschichten, Cartoons und Nonsens-Basteleien.
Zur gleichen Zeit begann die lang andauernde Zusammenarbeit mit dem Haffmanns Verlag: Volker Kriegel entwarf zahlreiche Buchumschläge und veröffentlichte regelmäßig im Literaturmagazin „Der Rabe“. Daneben publizierte Kriegel eigene Cartoon-Bücher wie die „Kleine Hundekunde“ (1986) und „Künstler, Kracher und Konsorten“ (1992). Kriegels Themen sind dabei Tiere, die Philosophie, gutes Essen und Trinken – und immer wieder die Musik. Mit Vincent Klink und Stefan Opitz gab er „Die Rübe“ heraus und illustrierte deren kulinarische Kolumnen. Damit nicht genug, arbeitete Volker Kriegel als Essayist, Dokumentarfilmer, Rundfunkautor und Übersetzer. 1999 schuf Kriegel den wohl berühmtesten Elch der Kinderbuchszene: Olaf, der Elch mit nur einer Schaufel. Die insgesamt drei Bände mit den Abenteuern, die Olaf zusammen mit seinem Kompagnon, einem einäugigen Nikolaus erlebt, wurden weltweit verlegt und in verschiedene Sprachen übersetzt. Volker Kriegel starb am 14. Juni 2003 in Spanien.
Eine besondere Cartoon-Rolle
Die Cartoon-Rolle entstand zwischen 1993 und 1998. Alles begann mit einem Rollenrest aus der Druckerei, die Volker Kriegel mitnahm und in seinem Atelier unterm Dach aufbewahrte, wo er zu zeichnen, aber auch zu komponieren pflegte. Bei langen Komponier-Sessions diente die auf zwei Rundhölzern montierte Papierrolle als eine Art Meditationsinstrument: In den Pausen wurde der Musiker zum Zeichner, drehte an der Rolle und zeichnete zur Entspannung- ohne Druck um Abgabetermine, aus reiner Lust und Übermut!